Wir radeln so vor uns hin und lassen uns von unserem Freund “Bosch” leiten. Von Bosch haben wir schon berichtet und es ist kein bisschen besser geworden (https://hinundweg.blog/2021/11/20/tage-mit-bosch/). Noch immer bekommen wir Routenvorschläge, die anscheinend davon ausgehen, dass wir Amphibienräder mit Flugmöglichkeiten haben. Immer wieder landen wir vor versperrten Toren, durchgezogenen Leitplanken, Erdrutschen, Flüssen ohne Brücke und anderen Hindernissen. Wir halten Bosch zugute, dass selbst die hiesige Polizei mit den Komplikationen hier nicht immer vertraut ist: Als wir an einer Straßensperre rasten, die errichtet wurde, da die dahinterstehende Brücke eingestürzt ist, kommt eine Polizeistreife, schaut verdutzt und wendet. Die wussten offenbar auch nicht, dass es hier nicht mehr weitergeht, oder sie benutzen auch Bosch als Navigationssystem.





Nicht immer läuft alles glatt und lustig. Seit einigen Tagen sind wir nicht gut miteinander und streitlustig, wir giften uns an, obwohl wir das beide doof finden. Als es dann (endlich) richtig knallt, stellen wir fest, dass uns beide die vielen kaputten Dingen, die wir hier sehen, sehr zu schaffen machen. Leer stehende Häuser, meistens in fortgeschrittenen Stadien des Verfalls, Müll an allen Ecken und Enden, nirgendwo ein Fleckchen, das davon verschont wäre. Je schöner die Landschaft, desto mehr Müll landet dort, man mag nirgends rasten oder verweilen. Die Straßen sind oft nur eine Zusammenstellung von Löchern unterschiedlicher Größen. Das alles schlägt uns gehörig aufs Gemüt. Mit dem Ergebnis, dass wir miteinander rumschimpfen. Schön blöd! Nachdem wir das für uns sortiert haben, geht es wieder besser und wir schimpfen lieber gemeinsam auf den Müll, die schlechten Straßen und Bosch, der uns immer mal wieder in die Irre führt.




Hinter der Stadt Trapani gibt es eine weitläufige Salinenlandschaft. Lange lebten hier die Menschen vom Meersalz, inzwischen ist diese Form der Salzgewinnung nicht mehr rentabel und ein Großteil der Salinen und dazugehörigen Gebäude liegt brach. Einige Leute lassen die Tradition allerdings nicht ganz untergehen oder neu aufleben und so gibt es noch ein paar Salzberge.





Wir haben noch mehr kaputte Tempel besucht: Im „Tal der Tempel“, welches ironischerweise auf einem Berg liegt. Hier sind jede Menge Tempelreste und die Ruinen der dazugehörigen Stadt zu sehen. Auch die alte Stadtmauer lässt sich gut erkennen. Wir finden es trotz allem ein wenig bizarr, dass wir auf der einen Seite die ganzen kaputten Gebäude so schlimm finden, dann aber Eintrittsgeld bezahlen, wenn die kaputten Sachen 2500 Jahre alt sind. Ein Teil der Tempel liegt auch hier als Folge von Krieg herum. Vom Feind zerstört und liegengelassen… .






Michael hat in einem Kommentar angemerkt, dass wir uns gar nicht zu den kullinarischen Köstlichkeiten äußern, die das Land zu bieten hat. Das stimmt, wir sind, was das angeht etwas einseitig unterwegs. Wir lieben die Dolci: süße Teilchen und Törtchen, die wir mit einem Café (Espresso) unterwegs aufnehmen. Am Abend haben wir selten Lust noch auszugehen und begnügen uns mit Gemüse an Pasta oder Couscous, (selbstgekocht) oder wir essen Pizza. In dieser Hinsicht werden wir dem Land und dem, was es zu bieten hat, tatsächlich nicht gerecht!



Hallo Ihr 2,
na ein ordentliches Gewitter reinigt ja bekanntlich die Luft. Muss auch mal sein. Das mit den Dolci kann ich euch nicht verdenken. Trotz aller Widrigkeiten wünsche ich euch auch weiterhin viel Spaß!
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Darauf, ihr zwei Schätzkes, dass es mal ordentlich knallt und an der guten Laune rüttelt, hab ich schon lange gewartet, hatte Ben schon auf Borkum danach gefragt. Aber schön, dass ihr euch so schnell wieder eingekriegt habt und das Schema, das da abläuft, durchschaut: Ich binˋs leid, der Müll, die Anstrengung, die Dauerfahrten ins Nichts, die totale Paarfixiertheit, all das, wofür unausgesprochen immer und ausschließlich das Gegenüber verantwortlich sein kann, denn es ist ja sonst niemand (an)greifbar.
Wir kennen das, haben es bei uns und bei anderen Paaren x-mal erlebt. Soweit,sogut❣️
Geht vielleicht doch mal schick essen, tut bestimmt gut, und wir werden es mit großer Freude finanzieren!
(Ja,ja, wir wissen , dass ihr das auch alleine könnt, aber lasst uns die Freude und schickt uns ein Bild🙏❤️)
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Sieh an, sieh an… klar, dass Kommentare zu eurem blog sich natürlich auch auf das „ wir sind nicht gut zueinander“ beziehen (aber so lieb formuliert) Sollte am Horizont mal wieder ein kleines Beziehungsstimmungstief auftauchen, mietet euch ein Tandem! Dann knallt es ganz schnell ( schon bei der Entscheidung wer vorne, wer hinten sitzen soll, darf oder muss) oder ihr landet lachend im Graben oder so…!!
Ansonsten relativieren sich die vielen maroden Straßen, Gebäude, etc ganz schnell, wenn man sieht, wie ein aus der Maske gesprungener Psychopath gerade handelt!!
So, ihr Lieben ich wünsche euch
igSaR
Dolci wären auch ganztägig meins!
Ciao
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Ihr Süßen, auch ich liebe die italienischen dolci. Die sind so schön klein und so vielfältig.
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Habe gerade mal „Dolci“ gegoogelt: „Lebenswichtige Vitamine, sollten täglich in rauen Massen zugeführt werden!“ Verstehe nicht, warum man hierfür fast schon um Verständnis bitten muss? 🤷♀️
Ansonsten klingt es schwer nach Abschied von Sizilien. Allerdings habe ich gehört, dass es diese „Dolci“ auch anderswo geben soll, vielleicht probiert ihr ja mal andere „Ernten“? 😉
Ich werde jedenfalls nächste Woche mal in Irland welche probieren (freu🎈)!
Anscheinend gibt es auch mal etwas 💡 in dem Chaos hier!
Gute Weiterfahrt, trotz Boschi!
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