Tallinn 2

Tallinn will nicht viel mit uns anfangen. Wir bekommen keinen einzigen Sonnenstrahl zu Gesicht und wenn wir den Kopf aus der Tür strecken, werden wir nass. Egal, davon lassen wir uns nicht aufhalten.

Wir freuen uns sehr über die große Vielfalt an Museen! Alle mit Dach und im Inneren trocken. Wir sehen uns estnische Kunst, Desgin und Architektur an.

Und auf den Wegen zwischen Kumu (größte und modernste Kunstmuseum im Baltikum), dem Vabamu (Museum der Besatzungen und Freiheit) oder dem Estonian Museum of Applied Art and Design zeigt uns Tallinn dann trotz des grauen Wetters seine Schönheit.

Außerdem nehmen wir an einer Stadtführung (free tour) teil. Unser Guide, Karol, ist vielleicht sonst Schauspieler, jedenfalls erzählt er die Geschichten unglaublich gut und macht auch kleine schauspielerische Einlagen. Wir werden in die Geschichte des Landes hineingezogen und haben sehr viel Spaß. Das Wetter erscheint schon nicht mehr ganz so nass…

Wir erfahren, dass der zweite Name der Stadt „Reval“ ist. Angeblich, weil bei einer Jagd mit dem König, oder sonst wem Wichtigen ein Reh den Stadtberg hinabstürzte….. : Reh-Fall! Auf jeden Fall erinnert eine Skulptur an diesen namensträchtigen Sturz.

Es gibt in der Altstadt wenig Graffitis, dafür werden anscheinend weniger die Wände, als die dicken Regenrohre genutzt (die hier ja auch gerade bei dem Wetter viel zu tun haben). Die meisten Rohre die wir sehen sind bemalt oder von oben bis unten beklebt, oder hinter Gitter gepackt, damit genau das nicht passiert.

Die Markthallen schauen wir uns nicht nur an, sondern wir wollen dort auch für unser Abendessen einkaufen. Das Angebot ist großartig und vielfältig. Da wissen wir gar nicht so genau was wir alles nicht kaufen sollen….

Außerhalb der Altstadt, in den belebten Stadtvierteln wie Rotermann, Kalamaja oder Telliskivi finden wir viele spannende Ecken und Street Art. Was da wohl los ist, wenn die Sonne scheint?

Aber trotz all der spannenden Eindrücke haben wir das Gefühl, dass Tallinn uns lieber loswerden will. Das Gefühl bestätigt sich, als wir beim Besteigen der Räder mit einem kräftigen Wind aus der Stadt hinausgetrieben werden.

Auch gut, Estland wir kommen!

5 Kommentare zu „Tallinn 2

  1. Hach, wie eindrücklich ihr schreibt und uns Leserinnen mitnehmt‼️
    Ich genieße mit Lust die informativen, schönen Bilder.
    Bleibt gesund und munter❤️❤️✅

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  2. Kathrin, Ben ihr Glückskinder…aus Bärenland in eine spannende, moderne Welt die wir hier mit unserer West-Orientierung eigentlich nicht auf dem Zettel haben.
    Bin gerne mit Euch (virtuell) unterwegs und lasse mein Fernweh befeuern.
    Gute Reise, haltet Augen und Herz offen und bitte mehr von eurem Trip!!!

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  3. Liebe Kathrin, lieber Ben, Eure Erlebnisse in und die Bilder aus Tallinn wecken schöne Erinnerungen an eine lebendige Stadt Tallinn,die Sylvia und ich während einer Baltikum-Reise vor fünf kennengelernt haben. Freue mich auf die nächsten Eindrücke und Erfahrungen auf Euren Wegen durch die baltischen Staaten. Wünsche Euch gute Begegnungen „und bis wir uns wiedersehen, halte Gott Euch fest in seiner Hand“. Liebe Grüße von Stephan

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  4. Für euch zwei gefunden:

    Einmal sollte man
    Mascha Kaléko

    Einmal sollte man seine Siebensachen
    Fortrollen aus diesen glatten Geleisen.
    Man müßte sich aus dem Staube machen
    Und früh am Morgen unbekannt verreisen.

    Man sollte nicht mehr pünktlich wie bisher
    Um acht Uhr zehn den Omnibus besteigen.
    Man müßte sich zu Baum und Gräsern neigen,
    Als ob das immer so gewesen wär.

    Man sollte sich nie mehr mit Konferenzen,
    Prozenten oder Aktenstaub befassen.
    Man müßte Konfession und Stand verlassen
    Und eines schönen Tags das Leben schwänzen.

    Es gibt beinahe überall Natur
    (Man darf sich nur nicht sehr um sie bemühen)
    Und so viel Wiesen, die trotz Sonntagstour
    Auch werktags unbekümmert weiterblühen.

    Man trabt so traurig mit in diesem Trott.
    Die andern aber finden, daß man müßte.
    Es ist fast, als stünd man beim lieben Gott
    Allein auf der schwarzen Liste.

    Man zog einst ein Lebenslos zweiter Wahl.
    Die Weckeruhr rasselt. Der Plan wird verschoben.
    Behutsam verpackt man sein kleines Ideal.
    Einmal aber sollte mann… (siehe oben)

    „Mein Lied geht weiter“ Deutscher Taschenbuch Verlag.

    ❤️

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  5. Schöne Bilder von einer offensichtlich interessanten Stadt, die euch leider im Regen stehen ließ. Bei Reval dachte ich sofort an die Zigarettenmarke, die in meiner Kindheit nicht in aller jedoch in vieler Munde steckten. Hat hat aber laut Wikipedia nichts mit eurem Reval zu tun. Die Glimmstengel sollen auch ´heute noch in der filterlosen Ausführung auf dem Markt sein. Viel Spaß in Estland.

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