Donau: Ungarn 1

Ein neues Land, eine neue Sprache, die wir nicht verstehen, und neues Geld. Der Euro ist hier noch nicht eingeführt und so gibt es die ungarischen Forint. Wir müssen uns schnell an den Umrechnungskurs gewöhnen, sonst wird man von den scheinbar astronomischen Summen völlig wuschig. Ein Stück Torte kostet 630 Forint!!! Umgerechnet sind das ca. 1,40€. Da können wir viel Kuchen essen…

Hier gibt es keine Maskenpflicht und kein Mensch trägt eine. Das ist sehr ungewohnt und wir kommen uns im ersten Moment komisch und nackt vor. Wer hätte das gedacht.

Die Donau wird immer breiter und breiter. Das ist ein beeindruckender Strom, den wir da begleiten können. In Ungarn ist alles durchtränkt von ehemaligen Königsdynastien und der Kirche und der langen, langen Geschichte. Wir stoßen auf alte, tolle Gebäude in unterschiedlichen Stadien des Erhalts, oder Verfalls.

Jedes Haus an dem wir vorbeikommen, in jeder Straße und in jedem Dorf, ist mit einem Zaun umfasst. Wir kommen uns dadurch ausgesperrt vor. Wer in Zukunft plant einen Zaun zu ziehen sollte zuvor unbedingt nach Ungarn fahren, hier kann man sich die unterschiedlichsten Modelle und Ausführungen ansehen: Gitter, aus Eisen, aus Holz, mit Planken hochkant, mit Planken längs, Beton, Draht, Mustermix, Materialmix, Hecken, alt, neu, hoch, niedergelegt… hier kann alles bestaunt werden.

Der Teil Ungarns durch den wir fahren ist superflach. Und wahnsinnig weit. Die höchste Erhebung ist der Damm entlang der Donau. Rechts und links sieht man Felder und Felder und Felder. Ab und zu ein Traktor der das Feld umpflügt oder sonst was macht, unsere Kenntnisse in diesem Bereich sind minimal. Man kann jedenfalls sehr weit gucken und sieht mehrheitlich nichts, außer Feldern.

Am Ufer der Donau gibt es dicke Bäume und wir stoßen sogar auf Landart.

Ab und zu liegt zwischen den Feldern eine kleine Ortschaft, die dann auch mit dem kleine Dorfladen ausgerüstet ist, der alles hat, was man so braucht. Diese Läden schließen zu unterschiedlichen Zeiten. Wir wollen noch etwas Gemüse für unser Abendessen kaufen, aber alle Läden haben schon geschlossen (wir sind um 17:00 auf der Suche). In einem Kiosk versuchen wir aus lauter Verzweiflung unser Glück und siehe da! Die Besitzerin versteht unsere Zeichensprache und kann bestätigen, dass alle Läden geschlossen haben. Sie sieht unsere Not, geht in ihre angrenzende Wohnung und schenkt uns von ihren privaten Vorräten nicht nur eine Paprika, sondern auch Tomate, Apfel und Orangen. Damit können wir uns ein leckeres Abendmahl zaubern.

Die Menschen hier sind alle freundlich, wir werden meist mit einem fröhlichen „Hallo“ oder „Jo Napod“ (Guten Tag) auf unseren Rädern begrüßt. In einer Metzgerei, in der wir einen Kaffee trinken (Cafés wie wir sie kennen gibt es hier weniger, anscheinend wird vieles über die Metzgerei geregelt), kommt Ben mit den Münzen durcheinander. Eine norwegische Krone, die noch im Portemonnaie war landet auf der Münzschale. Der Metzger (zufällig spricht er deutsch) entpuppt sich als Münzsammler und Ben überlässt ihm gerne die beiden norwegischen Kronenmünzen. Als Dank dafür fahren wir mit zwei riesigen ungarischen Würsten davon.

2 Kommentare zu „Donau: Ungarn 1

  1. Ein sehr schöner Bericht über In- und Out-Art. Wenn es leicht so zu düsen, dann bleibt doch wohl mehr Zeit und Kraft, neue alte Dinge zu entdecken. Mehr davon!

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  2. Ich bin auch dieses Stück des Weges sehr gerne mit euch gereist. Ihr beschreibt das alles so plastisch, das ist wunderbar. Und die vielen schönen Bilder schließen meine „Phantasielücken“. Danke euch beiden 🤓💕

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