Tage mit Bosch

Wir müssen mal über unsere Erfahrungen mit diversen Navigationsgeräten berichten, die uns helfen den Weg zu finden, oder auch nicht. Eines davon heißt Bosch, weil es von der Firma mit demselben Namen ist. Wir benutzen aber auch Naviki, GoogleMaps, Komoot und andere. Keins ist besser oder schlechter als andere, wir reden jetzt mit und über Bosch, als Teil des Ganzen.

Das Weg finden und navigieren in Finnland war denkbar einfach: es gibt sehr wenige Straßen und die Beschilderung ist unmissverständlich. Wir hatten eine gute Fahrradkarte und sind ohne Schwierigkeiten dort hingekommen, wo wir hinwollten.

Im Baltikum wurde die Bebauung dichter, es gab mehr Straßen, aber im Großen und Ganzen haben wir das mit der sehr guten Beschilderung des Radwegs und Bosch gut hinbekommen. (Eine Ausnahme in der wir im Wald landen, siehe „Estland und die Straße“).

In Lettland waren nur die Straßen schlecht, aber die Navigation aufgrund der vielen übersichtlich aufgestellten Schilder gut.

Dann sind wir entlang der Donau gefahren, das ist recht simpel: man folgt dem Fluss. Abgesehen davon ist der Radweg dort auch ausgeschildert. Und später in Montenegro hatten wir eine gute Karte und gute Routenvorschläge durch den lustigen Menschen, der uns den Weg durch die Berge ans Herz gelegt hat und auch gleich die Route auf unsere Navis gespielt hat.

Jetzt sind wir in Italien, wir folgen keiner vorgegebenen Radroute, die es hier in Basilicata auch nicht gibt, legen unseren Weg selbst fest, bzw. lassen uns von Bosch helfen, haben kein gutes Kartenmaterial und die italienischen Straßenverhältnis mit Umleitungen und Baustellen machen das Chaos komplett. Bosch folgt seinen eigenen, uns unverständlichen Algorithmen. Mit dem Ergebnis sind wir selten zufrieden. Es kommt häufig zu überraschenden, ungewöhnlichen, unhaltbaren und/oder frustrierenden aber auch witzigen Situationen.

Zum Beispiel werden wir zu einer Brückenunterführung gelotst, die inzwischen keine Straße mehr, sondern ein Sumpf ist. Dahinter geht ein Weg weiter, was verheißungsvoll aussieht und wir sind technikgläubig und denken, dass es dann schon richtig sein wird: also arbeiten wir uns durch den Matsch. Ein paar Kilometer weiter biegen wir laut Bosch von dem Schotterweg ab und der Weg führt am Rande eines Feldes mir roter, feuchter Erde entlang und wird immer matschiger und der lehmige Matsch gerät dermaßen in die Schutzbleche und Bremsen, dass die Räder blockieren und Schieben auch nicht mehr möglich ist. Es ist ein Riesenmist! Wir müssen die Räder absatteln, aus dem Matsch tragen (!) und mit Stöcken den Matsch abkratzen. Wir sehen dementsprechend aus. Am Abend spritzen wir die Räder noch an der Tankstelle ab, damit wir sie mit in das Apartment nehmen können. Zu früh, denn am nächsten Tag geraten wir dann beim Durchqueren einer abgesperrten Baustelle (Umfahren hätte viel Kilo- und Höhenmeter gekostet) wieder in ein Schlammloch.

Oder wir werden auf Straßen geleitet, die im Nichts enden. Da müssen wir dann umdrehen, was Bosch dann erst einmal nicht akzeptieren kann. Er ist da recht unnachgiebig wenn wir seine Vorschläge ignorieren, er ist dann eingeschnappt und stellt seine Dienste kurzzeitig komplett ein. Da stehen wir dann und müssen auf andere Navigationshilfen zurückgreifen, was auch geht, aber selten besser ist.

Allerdings müssen wir Bosch zugute halten, dass wir durch diese Umwege und verdrehten Routenvorschläge auch sehr schöne Dinge zu sehen bekommen. Großartige Aussichten und verträumte Dörfer, Eucalyptusalleen, die im Regen wunderbar duften, Zitrusplantagen, kleine Bars an denen wir sonst vorbeigesaust wären…. Wir wären um viele Aufregungen und kleine Abenteuer ärmer und solange sie glimpflich ausgehen verzeihen wir Bosch dann beim abendlichen Wein oder Bier!

6 Kommentare zu „Tage mit Bosch

  1. Tja, ihr solltet Bosch vielleicht nicht zu sehr nur als einfachen Dienstleister behandeln! Vielleicht mal etwas freundlicher ansprechen: Herr Bosch, könnten Sie vielleicht….! Was ist eigentlich mit Zimtschnecken in 🇮🇹?
    Und Ben, bitte noch einmal das bunte Hütchen aufsetzen!
    Matsch matscht nix, Hauptsache
    igSaR

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