
Wir sind jetzt seit ein paar Tagen in Riga. Geplant hatten wir drei Tage, da das Paket noch nicht da ist, verlängern wir um zwei Tage und jetzt noch einmal. Irgendwo hängt das Paket fest und wir mit ihm.
Riga ist so spannend und vielseitig, dass es sehr viel Spaß macht neue Ecken zu entdecken. Auch wenn wir immer wieder auf unseren Wegen an den gleichen Stellen vorbeikommen, finden wir stets etwas Neues. Neue Verzierungen an den Häusern, die sich im unterschiedlichen Licht immer anders darstellen. Neue Läden, die wir vorher noch nicht gesehen haben, neue Cafés…
Da wir unseren Aufenthalt ein paar Tage verlängern, können wir in dem ersten Appartement nicht bleiben. Das ist im Anschluss schon gebucht und wir müssen uns eine neue Bleibe suchen. Sehr gut, denn so erleben wir ein neues Viertel und eine neue Wohnung. Auch wieder sehr schön gelegen und spannend. Es erinnert uns an Berliner Hinterhöfe. Das Treppenhaus ist sehr kaputt und riecht nach Keller. Und dann öffnen wir die Wohnungstür und sind in einer anderen Welt: schön eingerichtet, Kachelofen, moderne Küche … ein wildes Wechselbad der Eindrücke. Beim Blick in den Hinterhof sehen wir, dass direkt im Hof nebenan eine Fahrradwerkstatt ist. Wir gehen mit unseren Rädern rüber und fragen den Mechaniker, ob er unsere Fahrräder einmal checken könne. Er kann und macht das auch sofort, zwei Stunden später können wir die Räder wieder abholen, jetzt sind wir gerüstet für die nächste Etappe. Und gereinigt hat er die Räder auch. Wir sind begeistert darüber, wie unkompliziert und schnell das geht.
Wir erleben auch hier Unvorhergesehenes: wir schlendern über den Gehsteig und nehmen vor lauter Staunen und Gucken allen Platz ein. Ein Lette spricht uns irgendwie an, wir verstehen ihn nicht und er wiederholt das auf Englisch. Da merkt er dann auch dass wir Touristen sind und wird freundlich. Er kommt ins Erzählen und wir plaudern eine ganze Weile auf dem Gehsteig. Wir fragen ihn nach seinem Lieblingscafé in der Nähe und da lädt er uns kurzerhand zu sich nach Hause ein. In seiner Küche plaudern wir lustig weiter, Kaffee kriegen wir nicht, dafür Bier aus Riga und Whiskey (nicht aus Riga). Er ist erst vor drei Wochen mit seiner Familie hier eingezogen, es ist noch nicht alles fertig. Ob wir mithelfen wollen die Gardinen aufzuhängen? Das wollen wir gerne tun, dann aber kommt der Sohn aus der Schule und der Schwiegervater bringt Einkäufe vorbei. Wir sind jetzt doch im Weg und machen uns auf, nicht ohne uns für den Abend zu verabreden.

Wir gehen mit unserer Gehwegbekanntschaft, Andris, in eine Bar, die er empfiehlt. Er ist in Riga aufgewachsen und kennt die Stadt dementsprechend gut. Da er nicht lange Zeit hat und sich um seine Familie und seine Einrichtung kümmern muss hat er einen Kumpel flott gemacht, der mit uns weitere Biersorten ausprobiert. Helmuts ist Jurist und Radfahrer und so unterhalten wir uns über Radtouren und die Schwierigkeiten der Einrichtung von Radwegen in Städten, und dergleichen. Wir erfahren auch viel über das Leben in Lettland jetzt und in Zeiten der russischen Besatzung vor 1991. Irgendwann verabschieden wir uns und er versichert uns seiner Hilfe mit den Worten: „If you need any legal advise….“. Gemeint war „local“ advise, wir lachen alle sehr über diesen beruflichen Versprecher.
Hallo Ihr Zwei, auch ich verfolge Euer Abenteuer mit viel Freude! Ihr könnt so schön genießen und erleben. Weiterhin tolle Begegnungen – lasst Eure „Follower“ teilhaben…
Liebe Grüße von Sabine
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Ihr seid und bleibt Tausendsassa in der reinsten Form!
Wundervolle Wunderwuzzis ❤️Möge es immer so bleiben‼️
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Ihr müsst daraus unbedingt ein Buch machen, wenn ihr wieder zuhause seid. Ihr könnt so interessant erzählen und dann die vielen schönen Bilder! Ich bestelle schonmal ein signiertes Exemplar!
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